Baccara: Spielregeln und Wissenswertes

„Yes Sir, I can boogie…“ – Bei dem Wort Baccara kommt den meisten wohl zunächst dieser Disco-Klassiker aus den Siebzigerjahren in den Sinn. Dabei handelt es sich bei Baccara um ein Glücksspiel, dessen Ursprünge bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Über die genaue Entstehung des Spiels existieren verschiedene Meinungen. Die verbreitetste Theorie besagt, dass Baccara zum ersten Mal Ende des 16. Jahrhunderts in Neapel gespielt wurde und der Name auf den neapolitanischen Dialekt zurückgeht. Dort bedeutet Baccara nämlich Null.

Mein Name ist Bond, James Bond

Baccara findet auch hochkarätige Anhänger: Das klassische „Chemin de fer“-Baccara gehört zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen des berühmten britischen Geheimagenten James Bond. In zahlreichen Romanen und deren Verfilmungen widmet sich 007 dem Spiel. Ausgerechnet jedoch in der „Casino Royale“-Verfilmung von 2006 wurde das berühmte Baccara-Turnier durch die Poker-Variante Texas Hold’em ersetzt.

Grundzüge des Spiels

„Chemin de fer“ ist nicht nur bei 007 beliebt, sondern auch die verbreitetste Version des Spiels. Gespielt wird es mit 312 Spielkarten, aufgeteilt auf sechs Pakete mit je 52 Karten. Ziel des Spielers ist es, mit zwei oder drei Karten neun Punkte zu erreichen oder aber näher an diese heranzukommen als seine Gegenspieler. Gezählt wird folgenderweise:

  • Ass – 1 Punkt
  • 2er bis 9er – jeweils 2 bis 9 Punkte
  • 10er und Bildkarten – 0 Punkte

Überschreitet der Kartenwert jedoch 10 Punkte, wird nur noch die hintere Dezimalstelle gezählt. 15 Punkte werden somit nur als 5 Punkte gezählt.

Ablauf des Spiels

Ein Spieler übernimmt die Rolle des Banquier. Er setzt seinen Einsatz – die Banksumme oder auch Banco –, die anderen Mitspieler, genannt Pointeure, setzen gegen den Banquier. Was nun folgt, ist ein komplexes System an Regeln und Riten, die bestimmen, wie die Spieler zu agieren haben. Je nach Variante des Baccara können sich diese unterschieden, deswegen sollen die Regeln hier nur angerissen werden:

Der Banquier teilt zuerst die Karten aus, jeder Mitspieler bekommt zwei. Die Pointeure zählen nun ihre Karten. Sie können um eine weitere Karte bitten, wenn sie nicht genug Punkte haben, passen oder aber ihre Karten aufdecken, wenn sie 8 oder 9 Punkte erreicht haben.

Nun zählt der Banquier seine Punkte. Hat er 8 oder 9 erreicht, gibt er den Pointeuren keine weiteren Karten aus. In dem Fall wird direkt abgerechnet. Wenn dies nicht der Fall ist, teilt er die gewünschten Karten an die Pointeure aus und kann nun entscheiden, ob er selbst eine dritte Karte zieht.

Zum Schluss wir abgerechnet: Bei einem Gleichstand ist die Runde unentschieden. Gewinnt der Banquier, zahlt er eine Art Steuer in der Höhe von 5 Prozent seines Gewinns an die Bank. Er kann die Rolle des Banquiers behalten, darf dann aber seinen Gewinn nicht entnehmen, oder er reicht die Rolle weiter. Die ursprüngliche Banksumme plus den Gewinn bildet nun den neuen Banco. Gewinnt ein Pointeur, erhält er einen Gewinn in Höhe seines Einsatzes und die Rolle des Banquiers muss weitergegeben werden.