Black Jack Karten zählen

Mit einigen Tricks und mit Köpfchen kann der Gewinn beim Black Jack gesteigert werden, so dass es kein reines Glücksspiel mehr ist. Die klassische Methode ist das Kartenzählen, ein Spielsystem, das in den frühen 1960er Jahren von einem Mathematiker entwickelt wurde. Das ursprüngliche System kann heute nicht mehr angewandt werden, da die Casinos darauf reagiert und das Spielsystem angepasst haben. Der Grundgedanke gilt jedoch nach wie vor. Und um diesen anzuwenden, muss niemand Fähigkeiten wie der Rain Man haben.

Hohe Chancen bei wenigen Kartendecks im Talon

Die Grundlage des Kartenzählens stammt aus einer Zeit, in der nur wenige Kartenpakete im Talon verwendet wurden. Beim Spiel wurden die verwendeten Karten einfach beiseitegelegt. Erst wenn der Kartenstapel zu rund drei Viertel abgespielt war, wurden die gesamten Karten neu gemischt. Auf diese Weise war es einfach, die hohen Karten mitzuzählen und damit die Anzahl der im Stapel verbleibenden Karten einzugrenzen. Diese Taktik erleichterte es, die Wahrscheinlichkeit zu kalkulieren, welche Karten in späteren Spielzügen gelegt werden. Damit konnte die Strategie im Spiel entsprechend angepasst werden.

Verschiedene effektive Methoden

Beim Kartenzählen geht es also nicht darum, sich jede einzelne Karte zu merken, die bereits aus dem Deck herausgegeben wurde. Wer dies kann, hat es natürlich noch einfacher. Wer nicht über ein so leistungsstarkes Gedächtnis verfügt, kann die High-Low-Methode nutzen, um die Karten auf eine einfache Weise zu zählen und seine Gewinnchancen zu steigern.

1. Einfache und dennoch effektive Methode – High-Low

Bei der High-Low-Methode wird ermittelt, wie viele Karten mit hohen Werten sich noch im Talon befinden, da die Gewinnchance bei hohen Karten natürlich höher ist. Bei dieser Strategie werden die Karten mit dem Wert von zwei bis sechs in die niedrige Kartengruppe einsortiert. Wird eine solche Karte ausgeteilt, wird jeweils plus eins zur Grundwertung hinzugezählt. Karten mit den Werten zehn bis Ass werden in die Gruppe der hohen Karten einsortiert. In diesem Fall gilt ein Wert von minus eins. Die Karten sieben bis neun erhalten keine gesonderte Wertung.

In einer einfachen Formel kann die Strategie folgendermaßen zusammengefasst werden:

True Count = Running Count/Verbleibende Karten im Deck

Bei fortlaufender Zählung ergibt sich ein bestimmter Running Count, ein Zahlenwert, der bei einer stark positiven Wertung anzeigt, dass sich noch viele hohe Karten im Deck befinden. Dieser Running Count wird durch die verbleibenden Karten im Deck geteilt, wodurch sich der True Count ergibt. Bleibt der Wert des True Counts positiv, wenn sich nur noch wenige Karten im Deck befinden, sollte gesetzt werden, da sich noch viele Karten mit einem hohen Zahlenwert im Deck befinden, was die Chance auf einen Gewinn erhöht. Ist der Wert des True Counts negativ, wurden schon viele hohe Karten ausgegeben, im Talon befinden sich nur noch überwiegend Karten mit einem geringen Zahlenwert. Von einem hohen Einsatz wird in diesem Fall abgeraten. Das High-Low-System ist sehr effektiv, die Wettkorrelation beträgt knapp 50 Prozent.

2. Uston SS

Die Strategie des Kartenzählens des Uston SS ähnelt in der Berechnung dem High/Low, wurde noch weiter ausdifferenziert, so dass die Wettchancen noch besser stehen als beim Klassiker. Allerdings ist dieses System auch ein wenig komplexer, so dass es ein wenig mehr Übung erfordert, bis es beherrscht wird. Ähnlich wie beim System High/Low werden die Karten in Gruppen eingeteilt, die verschiedene Zahlenwerte zugeschrieben bekommen. Bei diesem System gelten folgende Zuordnungen:

KartenWertung
2, 4, 62
53
71
80
9-1
10, Bube, Dame, König, Ass-2

3. Nebenzählungen und Sicherheitswetten

Mit Nebenzählungen können die einzelnen Systeme zur Kartenzählung noch weiter ausdifferenziert und perfektioniert werden. Bei diesen Strategien werden die Karten mit dem höchsten Zahlenwert extra gezählt. Dazu zählen alle Karten von zehn bis Ass. Diese Neben- und Sicherheitszählungen steigern die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns. Allerdings sollten diese Strategien erst angewandt werden, wenn die grundlegenden Zählungen beherrscht werden. Sie sind eine hohe kognitive Herausforderung und daher vor allem für fortgeschrittene Spieler geeignet.

Tipps für ein effektives Kartenzählen

Die größte Schwierigkeit beim Kartenzählen ist es, sich die Kartenwerte einzuprägen und sie bei der hohen Geschwindigkeit, in der die Karten in Spielbanken und Casinos ausgegeben werden, geistig wieder abzurufen. Ein wenig Übung erleichtert das effektive Kartenzählen. Dies kann allein geübt werden, indem etwa ein Kartendeck genommen wird und die einzelnen Karten durchgezählt werden. Mittels Stoppuhr kann die Zeit ermittelt werden, die benötigt wird, um alle Karten durchzuzählen. Als Faustregel gilt, dass Spieler reif für eine Spielbank oder ein Casino sind, wenn sie ein Kartendeck ohne Fehler unter 40 Sekunden durchzählen können. Mehr Spaß macht es natürlich, wenn mit Freunden geübt wird, wobei zur Steigerung der Spannung gern auch Chips gesetzt werden können, wodurch nebenbei auch die Setzstrategie beim Black Jack geübt werden kann.

Die Strategien der Casinos gegen Kartenzählen

Das Kartenzählen ist heutzutage allerdings alles andere als einfach, da die Casinos diesen Trick natürlich auch kennen und darauf reagieren, um zu verhindern, dass die Spieler die Bank sprengen. So wurde etwa die Anzahl die Anzahl der Kartenpakete im Deck erhöht. In der Regel werden heutzutage sechs Kartenpakete mit jeweils 52 Karten in einem Deck verwendet. Bei einer Anzahl von 312 Karten mit wiederkehrenden Augenzahlen und Bildern ist das Kartenzählen für die meisten Spieler eine Herausforderung. Hinzu kommt, dass ein Deck nicht mehr bis zu Ende gespielt, sondern neu gemischt wird, wenn noch ein Viertel oder ein Drittel des Decks vorhanden sind.

Große US-amerikanische Casinos haben zudem einen weiteren Trick entwickelt, um das Kartenzählen zu verhindern. So erhalten alle aktiven Spieler kostenlose alkoholische Getränke, nach deren Genuss die kognitiven Fähigkeiten und damit das Zählen der Karten deutlich erschwert werden.

Hausverbot kann drohen

Europäische Spielbanken nutzen zudem sogenannte Shuffle Stars, Kartenmaschinen mit einer integrierten Kartenmischmaschine. Nach jedem Zug werden die Karten wieder eingelegt und mit den übrigen Karten neu gemischt, wodurch das Kartenzählen unmöglich wird. Viele Casinos setzen zudem auf Videoüberwachung sowie einen zweiten Croupier am Tisch, der den Spieler und seine Spielzüge zu überwacht. Entsteht der Eindruck, dass der Spieler erfolgreich die Karten zählt, kann ein Casino von seinem Hausrecht Gebrauch machen und ein Hausverbot verhängen.