Seven Card Stud

Seven Card Stud zählt zu den beliebtesten Pokervarianten weltweit und wird online und offline von den meisten Casinos und Spielbanken angeboten. Es ist ein Ableger des älteren Five Card Stud und hat diese Version nahezu vollständig verdrängt. Seven Card Stud ist die populärste Version des Stud Poker ist ein fester Bestandteil vieler Turniere wie etwa der alljährlich stattfindenden Europameisterschaft im Pokern.

Allgemeine Regeln

Beim Seven Card Stud wird ein anglo-amerikanisches oder französisches Blatt mit 52 Karten verwendet, am Spiel nehmen mindestens zwei und maximal neun Spieler teil. Die europäische Variante des Seven Card Stud erstreckt sich über fünf Wettrunden, worauf der Showdown folgt. Jeder Spieler erhält bis zu sieben Karten, fünf dieser Karten bilden die jeweils optimale Pokerkombination.

Table Stakes, Einsätze und Limits

Vor dem Beginn eines Spieles muss jeder teilnehmende Spieler einen Mindestbetrag an Spielkapital vor sich auf dem Tisch platzieren, das sogenannte Buy in. Von diesen Jetons darf während der gesamten Spielzeit nichts eingesteckt werden. Das Kapital darf auch während eines Spiels nicht erhöht werden, sondern nur zwischen zwei Spielen. Beim Kauf neuer Jetons muss das Kapital mindestens auf den Wert des ursprünglichen Buy in aufgestockt werden. Gehen einem Spieler während einer Runde die Jetons aus, ist er All in.

Der Spieler muss vor Spielbeginn zudem einen Grundeinsatz in den Pot leisten, das Ante. Bei den folgenden Sätzen wird beim Seven Card Stud zumeist mit einem Split Limit gespielt, wobei die Staffelung je nach vorangegangener Vereinbarung beziehungsweise nach den jeweiligen Regeln in den Casinos unterschiedlich eingeteilt wird. Zumeist verdoppelt sich die Staffelung des Limits in den Wettrunden. In seltenen Fällen wird Seven Card Stud auch ohne Limit gespielt. Von allen Einsätzen behält der Croupier in den Casinos eine Taxe von fünf Prozent ein.

Spielablauf

Erste Wettrunde

Nach der Einzahlung der Ante in den Pot erhält jeder Spieler zwei verdeckte Karten, die Hoe Cards, und eine offene Karte, die sogenannte Door. Die Wettrunde wird von dem Spieler eröffnet, dessen Door-Karte den niedrigsten Wert aufweist. Dabei handelt es sich um eine Forced Bet, das heißt, der Spieler darf nicht passen und muss einen Einsatz tätigen, der mindestens dem Wert des Ante entspricht, also des unteren Split Limits. Haben zwei Spieler Karten mit dem gleichen Wert, entscheidet die Farbe, welche Karte niedriger ist. Dabei gilt die Farb-Wertung des Bridge. Die erste Wettrunde wird abgeschlossen, nachdem der Einsatz dreimal erhöht wurde.

Zweite Wettrunde

Die zweite Wettrunde wird mit der Vergabe der zweiten offenen Karte eröffnet. In dieser Runde setzt derjenige Spieler als erstes, dessen Wert der offenen Karten am höchsten ist. Zu Beginn dieser Runde gilt das Lower Limit, es sei denn, der Spieler kann ein Paar vorweisen. In diesem Fall kann er einen Einsatz zwischen dem Ante und dem Higher Limit wagen. Dem Spieler ist es in der zweiten Runde allerdings auch erlaubt, abzuwarten und keinen Einsatz zu tätigen. Wartet der Eröffner ab, steht dies auch den weiteren Spielern frei, bis ein Einsatz in den Pot erfolgt (bet). Ist dies geschehen, können alle weiteren Spieler nur noch den Einsatz halten (hold), erhöhen (raise) oder aus dem Spiel aussteigen (fold). Die zweite Wettrunde wird fortgesetzt, bis niemand mehr den Einsatz erhöht und alle Spieler den Einsatz halten. Steigen alle Mitspieler bis auf einen aus, ist das ganze Spiel beendet und der letzte aktive Spieler erhält den pot.

Dritte bis fünfte Wettrunde

Sind nach Abschluss der zweiten Wettrunde noch aktive Spieler am Tisch, wird die dritte offene Karte aufgedeckt, die Fifth Street. Geboten wird analog zur zweiten Runde. Dieser Vorgang wiederholt sich ebenfalls in der vierten (sixth street) und fünften Runde (seventh street). In der fünften Runde haben alle aktiven Spieler drei verdeckte und vier offene Karten. Wenn sich nur noch zwei Spieler am Tisch befinden, wird die Regel aufgehoben, dass nur noch dreimal erhöht werden kann. Die Spieler können den Einsatz so oft erhöhen, bis einer der Spieler mit einem „Call“, dem Gleichziehen, den Show Down fordert.

Showdown

Befinden sich nach der fünften Runde noch mindestens zwei Spieler am Tisch, kommt es zum Showdown, um den Gewinner zu ermitteln. Der Spieler der in der fünften Wettrunde als letzter erhöht hat, muss zwingend seine Hand vorzeigen. Hat niemand erhöht, muss der Spieler seine Hand offenlegen, der in der letzten Runde als erster gesetzt oder gesprochen hat. Vom Croupier wird aus den Handkarten und den offenen Community Cards erstellt.

Alle anderen Spieler müssen ihre Handkarten offenlegen, wenn sie einen Gewinnanspruch haben. Die beiden überzähligen Karten haben keinen Einfluss auf den Wert der Kombination und damit den Gewinn. Bei einem eventuellen Gleichstand wird der Pot unter den Gewinnern zu gleichen Teilen aufgeteilt.

Burn Cards und Common Card

Die oberste Karte des Talon gilt stets als Burn Card und wird verdeckt beiseitegelegt. Ist der Talon abgespielt, werden die Burn Cards genommen, mit dem Reststapel neu vermischt und ausgeteilt. Der Talon gilt als abgespielt, wenn die Anzahl der Karten der Anzahl der Spieler plus zwei Karten entspricht. Die unterste Karte wird hingegen niemals ausgespielt, die abgelegten Karten der Spieler werden ebenfalls nicht mehr in das laufende Spiel einbezogen.

Nimmt die maximale Anzahl an Spielern an einer Runde Seven Card Stud teil, kann es schnell geschehen, dass der Talon zur Neige geht und nicht mehr jeder Spieler bedient werden kann. In diesem Fall kommt die Common Card zum Einsatz, eine einzelne Karte, die vom Croupier offen auf den Tisch gelegt wird. Diese Karte wird als Gemeinschaftskarte gewertet, die jeder Spieler auf der Hand hat, und die das Blatt ergänzt. Dadurch ändert sich die Strategie des Spiels deutlich, da ein wichtiger Teil des Blattes allen weiteren Mitspieler für jeden Mitspieler einsehbar ist.

Seven Card Stud High/Low

Seven Card Stud wird wie viele weitere Poker-Varianten auch als High/Low gespielt. In diesem Fall gewinnt nicht nur der Spieler mit der Kartenkombination mit dem höchsten Wert (High Hand). In diesem Fall wird der Gewinn zwischen den dem Spielern geteilt, welche die High Hand und die Low Hand, also die Kartenkombinationen mit dem niedrigsten Wert, aufgeteilt.