Mit den richtigen Poker Strategien zum Erfolg

Kartenspiele sind keine reinen Glücksspiele. Mit der richtigen Strategie und Menschenkenntnis kann der Ausgang eines Spiel durchaus beeinflusst und sogar dann zu einem positiven Ausgang geführt werden, wenn das eigene Blatt kaum der Rede wert ist. In folgenden kurzen Anleitung werden hauptsächlich Strategien erläutert, welche beim Klassiker Texas Hold’Em Anwendung finden. Diese Strategien können allerdings weitestgehend auch auf andere Pokervarianten übertragen werden.

Die fünf Tugenden der Pokerspieler

Wer am Tisch Erfolg haben will, sollte fünf Tugenden verinnerlichen. Die erste ist Geduld. Auch wenn es schwer fällt, Erfolg lässt sich nun einmal nicht erzwingen. Und Ungeduld ist ein schlechter Ratgeber, der zu miesen Entscheidungen verleitet. Mit Geduld lassen sich auch die Strategien der Gegner analysieren, so dass die Taktik angepasst werden kann. Dies geht Hand in Hand mit der Aufmerksamkeit. Beim Online-Poker sollten alle störenden Elemente wie Chats, Social Media und E-Mail-Programme ausgestellt werden. Die Aufmerksamkeit gehört zu 110 % dem Spiel, da die Gegner während des Spiels auch enorm viele Informationen preisgeben, die gegen sie verwendet werden können. Dies bekommt allerdings nur ein wacher Geist mit.

Disziplin ist das A und O. Selbst wenn man meint, ein Super Blatt zu haben, sollten alle Limits, die man sich selbst gesetzt hat, strikt eingehalten werden (Au0er natürlich bei einem Flush o.ä.). Zudem sollten alle möglichen Sprüche der Gegner ignoriert werden, die darauf abzielen, einen aus der Reserve zu locken oder einen zu einer emotionalen Spielweise verführen. Tugend Nummer 4 ist der Fleiß. Top-Spieler wird man nicht von heute auf morgen, es steckt viel harte Arbeit und Training dahinter, zur Oberliga aufzusteigen. Und auch einiges an Kapital, denn vor allem zu Beginn wird man einige Spiele verlieren. No pain, no gain, das ist normal.

Die letzte Tugend, die zum Pokern dazugehört, ist der Mut. Klar kann man die ganze Zeit passiv spielen, doch genau so sieht am Ende der Stapel der Chips aus; die Gewinne halten sich in Grenzen. Manchmal muss eben geblufft werden, um die Gegner zu täuschen und aus der Reserve zu locken. Und ein Bluff funktioniert öfter, als man denkt. Also, immer daran denken: No guts, no glory (oder in dem Fall money).

Die Starthände

Bereits die Starthände sind beim Poker spielentscheidend. Folgende Karten und Kombinationen sind im Texas Hold’Em der erste Schritt auf dem Weg zum Erfolg.

KartenFarbenRang
AsHerzA – A
König – KönigKreuz – PikK – K
Königin – KöniginHerz – KreuzQ – Q
As – KönigHerz – HerzA – K (suited)
As – KöniginPik – PikA – Q (suited)
Junge – JungeKaro – PikJ – J
König – KöniginHerz – HerzQ – Q (suited)
As – JungeKreuz – KreuzA – A (suited)
Kreuz – JungePik – PikK – J (suited)
As – KönigHerz – KaroA – K

Starthände: Gruppe 1

Wie bereits die meisten Anfänger in der Welt des Pokerns wissen, sind Starthände, in denen sich hohe Paare befinden, die optimale Ausgangsposition, denn die Chancen für einen Drilling stehen mit 12 % sehr gut. Hohe Paare sollten aggressiv verteidigt werden. Bei drei Karten einer gleichen Farbe oder einer Straight-Gefahr sollte diese Strategie allerdings überdacht werden.

Starthände: Gruppe 2

In Gruppe 2 befinden sich Hände mit kleinen und mittleren Paaren. Wie einfach diese Paare zu spielen sind, darüber streiten sich die Geister. Im Texas Hold’em ist ein Spiel mit einem niedrigen Paar allerdings nicht unbedingt leicht, sie werden als „drawing hands“ (unfertige Hände) bezeichnet. Die Wahrscheinlichkeit, ein Set, also ein Drilling mit Pocket Pair, zu erhalten, liegt bei knappen 12 %. Am vielversprechendsten ist ein Gewinn mit einem mittleren oder niedrigen Paar an einem Tisch mit vielen Gegnern.

Starthände: Gruppe 3

Gruppe drei umfasst Hände mit zwei hohen Karten, die jedoch offsuited sind, also nicht die gleiche Farbe aufweisen. Diese Hand gilt als nicht sehr gut, ist allerdings ausbaufähig und damit durchaus spielbar. Allerdings kommt es auf die Kombination an. Mit der Kombination aus offsuited As und König ist fast immer etwas anzufangen und sollte gespielt werden, ganz gleich, auf welcher Position man sitzt. Die Offsuited-Kombination König und Zehn bietet hingegen kaum Aussichten auf einen Erfolg. Sind die hohen Karten „suites“, haben sie also dieselben Farben, sollten sie gespielt werden. Allerdings sollte niemand zu sehr auf einen Flush spekulieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher eintritt, liegt bei knapp 5,8 %

Starthände: Gruppe 4

Vergleichbar mit der vorangegangenen Gruppe ist eine Kombination aus einer hohen und einer niedrigen Karte, wobei beide suited sind, als beide über die gleiche Farbe verfügen. Daher sollte diese Kombination auch auf dieselbe Art und Weise im Spiel behandelt werden. Dabei sollte im Hinterkopf behalten werden, dass die Wertigkeit eines As steigt, je weniger Spieler am Tisch sitzen. Der Grund ist, dass die Chance auf ein weiteres As unter den anderen Spielern sinkt.

Die Spielertypen

Im Spiel werden auch Anfänger schnell merken, dass es unterschiedliche Spielertypen gibt. Klar, es sitzen alle mit einem Steingesicht herum und versuchen, so wenige Emotionen wie möglich zu zeigen. Doch mit ein wenig Menschenkenntnis und Beobachtungsgabe können die Gegner schnell klassifiziert werden, etwa an ihrem Verhalten bei Einsätzen. Ganz grob können die Spielertypen in vier verschiedene  Klassen eingeteilt werden. Auf diese gilt es sich einzustellen, wenn man gewinnen will. Und natürlich auch herauszufinden, zu welcher Klasse man selbst instinktiv tendiert.

Passiv

Ein passiver Spieler wirkt fast lethargisch. Er geht höchstens mit, eine Erhöhung des Einsatzes erfolgt nur, wenn er ein möglichst hohes Blatt und damit gute Gewinnchancen hat. Er spielt ohne Risiko und ist leicht durchschaubar.

Tight

Der „tighte“ Spieler ist ein wenig lebhafter als der passive Spieler, agiert allerdings ebenfalls sehr zurückhaltend und wartet zunächst auf ein gutes Anfangsblatt, ehe er setzt.

Loose

Spieler die auf die Strategie „Loose“ setzen, spielen mehr Blätter als nur diejenigen, die statistisch vorteilhaft sind. Sie haben eine beeindruckende „laissez faire“-Einstellung zu dem Spiel und gehen davon aus, dass jede beliebigen zwei Karten gewinnen können, was allerdings statistisch betrachtet sehr unwahrscheinlich ist. Allerdings kann es bei verschiedenen Varianten des Pokerspiels manchmal sinnvoll sein, wie etwa beim No Limit Hold’Em, da in diesem Fall keine größeren Erhöhungen vor dem Flop vorgenommen werden.

Aggressiv

Der aggressive Typ ist ein wenig schwieriger zu händeln. Er setzt sehr forsch und erhöht auch gern. Dabei ist es zumeist schwer zu sagen, ob er erhöht, weil er ein gutes Blatt hat oder ob er mit einem schlechten Blatt blufft, um seine Gegner aus der Reserve zu locken und nervös zu machen. Zumeist ist bei dem aggressiven Typen zweiteres der Fall, was nach ein paar Runden schnell klar wird.

Natürlich gibt es nicht nur diese vier Haupttypen von Spielern, sondern auch Mischtypen aus diesen vier beschriebenen Kategorien. Diese sind natürlich ein wenig schwieriger einzuordnen, doch nach ein paar Runden am selben Tisch sollten gute Spieler mit ein wenig Erfahrung und Menschenkenntnis auch diese Mischtypen durchschaut haben.

Multitabling

Multitabling ist eine Besonderheit des Online-Pokers und vor allem für erfahrenere Spieler gedacht, da man bei dieser Strategie mehrere Eisen im Feuer hat und gleichzeitig an verschiedenen Tischen spielt. Damit lassen sich die Gewinne innerhalb kürzester Zeit zwar steigern, doch es erfordert ein hohes Maß an kognitiven Fähigkeiten, um mehrere Strategien gleichzeitig zu verfolgen und die einzelnen Spiele auseinanderzuhalten. Wer das Multitabling einmal versuchen möchte, sollte vorrangig Fixed-Limit-Spiele wählen, da sich diese besser eignen als No-Limit-Spiele.

Denn bei diesen Spielen werden innerhalb kürzester Zeit schnelle Entscheidungen gefällt, zudem spielen Implied Odds eine kleinere Rolle als bei NL-Games. Es ist ratsam, alle Ablenkungen abzuschalten und bei den Multitabling-Games bei einer Pokerart zu bleiben, um sich nicht zu verzettelt. Wer das Multitabling einmal probiert hat, wird schnell merken, dass es eine gute Übung ist und auch die geistigen Fähigkeiten schult.